Napoleon Lapathiotis: Erzählungen 1924-1933

Napoleon Lapathiotis (1888-1944) war  einer der bedeutendsten griechischen Dichter der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Neben  zahllosen Gedichten schrieb er auch  Prosaromane, mehrere Dutzend Kurzgeschichten und kritische und ästhetische Schriften. 

Seine Gedichte wurden von Komponisten wie Giorgos Zambettas vertont.

 

Dennoch ist sein Name eher mit seiner Lebensführung als mit seinem Werk verbunden. Lapathiotis war in seiner Jugend ein bekannter Dandy der konservativen Athener Gesellschaft mit exzentrischem Auftreten und bekennender Homosexualität. Als er sich dann auch noch zu sozialistischen Gedanken bekannte, war sein Ruf als Bürgerschreck vollkommen.

In seinen in diesem Buch zum ersten Mal auf deutsch veröffentlichten 42 Kurzgeschichten aus den Jahren 1924-1933 mischen sich sozialkritische Positionen mit Tönen der Verzweiflung und Melancholie. Seine Texte sind oft sehr kühn im Ansatz und von einem starken melancholischen Ton geprägt.

Seine Helden sind stets unheldisch und den Wirrnissen ihres vorbestimmten Schicksals ausgeliefert. Seine  Themen sind die Monotonie der Arbeit, die soziale  Ungerechtigkeit, das Leiden Unschuldiger, auch das der Tiere, die unerfüllte Liebe und die Nähe des Todes.

Seine Sprache ist direkt, ohne Umschweife, beinahe sachlich und dennoch voller Einfühlsamkeit und Mitgefühl. Ein in Vergessenheit geratener Autor, dessen Texte trotz des zeitlichen Abstandes hochaktuell sind. 

ISBN: 978-3-9824852-4-9